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Nix zu ver­lie­ren im Inter­net!? Der Check

Haben Sie nichts zu verlieren im Internet? Gut! Aber schauen wir doch einmal genau hin.


Also überprüfen Sie bei «Have I been pwned» doch einmal, ob ihre Zugangsdaten von Online-Diensten nicht vielleicht schon öffentlich sind. Geben Sie E-Mail-Adressen, mit denen Sie sich bei Online-Diensten anmelden, ein. Falls Warnungen für gewisse Dienste erscheinen, ändern Sie umgehend das Passwort beim betreffenden Dienstleister. Wenn Sie nur Deutsch sprechen, rufen Sie alternativ die Webseite https://www.experte.de/email-check auf. Diese Webseite startet eine Abfrage auf obige Datenbank.

Möglicher Verlust: Zugang, Online-Identität, krimineller Konto-Missbrauch


Möchten Sie einmal wissen, was man alles über Sie herausfinden kann, wenn Sie nur schon eine Webseite aufrufen? Finden Sie es auf den folgenden drei Webseiten heraus. Haben Sie einen eindeutigen digitalen Fingerabdruck? Sehr wahrscheinlich. Fast vergessen: Ihr Gerät hat übrigens auch einen eindeutigen Audio-Fingerabdruck.

Möglicher Verlust: Privatsphäre, Deanonymisierung Ihrer Identität, Tracking, Profiling


Benutzen Sie für alle Online-Dienste dasselbe Passwort? Dann leben Sie gefährlich. Finden Sie hier heraus, wie sicher Ihr Passwort ist.

Moment, Sie haben jetzt wirklich auf dieser Webseite Ihr Passwort eingegeben? Wieso vertrauen Sie dieser Webseite? Gut, wahrscheinlich ist diese Webseite vertrauenswürdig. Wir wissen es aber eigentlich nicht. Sollten Ihre Zugangsdaten irgendwie «geleakt» sein, könnte man anhand des Passwortes Rückschlüsse auf Ihren Benutzernamen und die Webseiten, wo sie ihre Zugangsdaten verwenden, ziehen. Verwenden Sie einen Passwort-Manager und lassen Sie sich zufällige, sichere Passwörter generieren!

Nachtrag: Wenn Sie Ihr Passwort über eine ungesicherte Verbindungen eingeben, können Sie es auch gleich auf ihr T-Shirt drucken lassen. Achten Sie bei Passwort-Eingaben auf gesicherte Https-Verbindungen!

Möglicher Verlust: Zugang, gesamte Online-Identiät, krimineller Konto-Missbrauch


Verwenden Sie die neueste Browser-Version? Wenn das nicht der Fall ist, könnten Sie sehr anfällig für Sicherheitslücken sein. In der Version 58.0 des Browsers Firefox konnten Webseiten Code auf Ihrem Computer ausführen.

Möglicher Verlust: Herrschaft über Ihr Gerät, krimineller Missbrauch Ihres Gerätes, Gefährdung des Online-Banking


Verwenden Sie noch immer Adobe Flash in ihrem Browser? Entfernen Sie dieses Plugin sofort. Es ist ein Einfallstor für schädliche Software.

Möglicher Verlust: Herrschaft über Ihr Gerät, krimineller Missbrauch Ihres Gerätes, Gefährdung des Online-Banking


Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Buchungsportale den Preis für Ihre Reise berechnen? Ein Faktor ist die Geolokalisierung über die IP-Adresse, die Ihnen von Ihrem Provider gerade zugeteilt ist. Sie kommen aus der Schweiz? Dann dürfte es für Sie ein bisschen teuerer werden. Erhalten Sie billigere Preise, indem Sie einen Proxy oder den Torbrowser verwenden, wobei bei letzerem keine Garantie darüber besteht, welches als ihr Herkunftsland erkannt wird.

Möglicher Verlust: Geld


Sind Sie in einem Browser-Tab bei Facebook eingeloggt? Dann informieren Sie Facebook nahezu über jeden Schritt, den Sie im Internet unternehmen, da viele Webseiten Facebooks "social buttons" einbinden. Sollten Sie keinen Adblocker installiert haben, ist Google auf allen grossen Webseiten mit von der Partie dank Webmastern und Webdesignern, die sklavisch «Google Analytics» einbauen.

Möglicher Verlust: Privatsphäre, Tracking, Profiling, Verkauf Ihres Personenprofils


Was weiss Google über Sie? Finden Sie es auf myactivity.google.com heraus. Erstaunlich viel!

Möglicher Verlust: Privatsphäre, Tracking, Profiling, Verkauf Ihres Personenprofils


Halten Sie Ihr Betriebsystem und ihre Antiviren-Software auf dem neuesten Stand? Sehr gut! Nun, wie steht es aber um Ihr Android-Smartphone? Nach einer gewissen Zeit erhalten Sie vom Hersteller keine Sicherheits-Updates mehr. Ihr zwei Jahre altes Android-Smartphone dürfte sehr empfänglich für allerlei Angriffe sein.

Möglicher Verlust: Herrschaft über Ihr Gerät, krimineller Missbrauch Ihres Gerätes, Gefährdung des Online-Banking


Besuchen Sie Dating- und Partner-Portale und geben dort ihre intimsten Fantasien preis? Überlegen Sie sich das besser zwei Mal. Ashley Madison war so ein Portal. Es wurde gehackt, und die intimsten Geheimnisse von Millionen von Nutzern wurden offengelegt. Als Folge dieses «Leaks» ereigneten sich sogar Selbstmorde.

Möglicher Verlust: Intimste Geheimnisse, Karriere, Reputation, Partnerschaft, Leben


Sie besuchen Schmuddel-Webseiten? Denken Sie einfach daran, dass mittlerweile alle Verbindungen in der Schweiz dank dem neuen «BÜPF» mitgeschnitten werden. Werden diese Daten tatsächlich gelöscht? Wer hat Zugriff auf sie? Wir wissen es am Ende nicht.

Möglicher Verlust: Intimste Geheimnisse, Karriere, Reputation, Partnerschaft


Posten Sie auf Facebook öffentlich Ferienbilder? Schön! Darüber freuen sich nicht nur Ihre Bekannten, sondern auch Einbrecher, welche jetzt nur noch Ihre Anschrift in Erfahrung bringen müssen. Das geht womöglich sehr schnell.

Möglicher Verlust: Geld, Besitztümer


Posten Sie auf Facebook oder Twitter Bilder Ihrer Kinder? Tun Sie es ihren Kindern zuliebe nicht.

Möglicher Verlust: Selbstbestimmungsrecht des Kindes


Öffnen Sie Dokument-Anhänge in E-Mails, ohne nachzudenken und diese von einer Antiviren-Software prüfen zu lassen? Wundern Sie sich nicht, wenn plötzlich ihre Festplatte verschlüsselt ist.

Möglicher Verlust: All Ihre persönlichen oder beruflichen Daten


Weitere Risiken: Phishing, Sexting, Stalking, Mobbing, Partner-Überwachung

Möglicher Verlust: Verschiedenes


Nun überlasse ich es Ihnen, zu entscheiden, wie sicher Sie sich im Internet bewegen und fühlen. Es lohnt sich auf jeden Fall, im Zweifelsfall immer das Hirn einzuschalten.

P.S. Sind Sie sicher, dass Facebook ihre Whatsapp-Nachrichten nicht liest? Ah, nicht gewusst, dass Whatsapp Facebook und Skype Microsoft gehört?